Fachbereich Astronomie

Das Geheimnis der
Unendlichkeitsschleifen (Lemniskaten)
in Kosmos und Mensch

Wir alle sind seit der Kindheit durch das folgende astronomische Weltbild geprägt worden: die Sonne steht im Zentrum unseres Sonnensystems und die acht Planeten – früher waren es noch neun – kreisen auf elliptischen Bahnen um die Sonne. Diese Anschauung herrscht seit mittlerweile knapp 500 Jahren vor, und spätestens seit Kepler und Newton ist sie auch die anerkannte wissenschaftliche „Wahrheit“. Kaum jemand zweifelt heute daran, dass dies anders sein könnte, weil – gerade durch die Möglichkeiten der zunehmenden Technisierung – die Bewegung und Position aller möglichen Objekte unseres Nachthimmels jederzeit zielgenau berechnet werden kann.

Warum also dieses Seminar? Rudolf Steiner hat in mehrere Vorträgen, speziell aber in seinem Zyklus „Das Verhältnis der verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebiete zur Astronomie“ (GA 323) darauf hingewiesen, dass die tatsächliche Bewegung der Planeten sich anders abspielt, als dies dem äußeren Anschein nach der Fall ist. Er spricht davon, dass die Erde, die anderen Planeten und auch die Sonne in Wirklichkeit lemniskatische Bewegungen ausführen bzw. sich entlang Lemniskatenbahnen bewegen. Wir werden daher – weil wir Steiners Aussagen vorurteilsfrei prüfen wollen – vorrangig versuchen der Frage nachzugehen, ob seine diesbezüglichen Angaben prinzipiell denkbar und damit auch möglich wären. Dabei werden wir neben verschiedenen astronomischen Weltbildern auch auf interessante Beziehungen des Menschen zu Natur und Kosmos stoßen.

Ähnlich wie bei den bisherigen Seminaren zu „Spirituelle, holistische Mathematik“ wird methodisch versucht – mit Fragen, Übungen und Wahrnehmungsübungen –, das Ganze für sich selbst in gewisser Weise erlebbar zu machen. Inhaltlich werden jene Punkte aufgezeigt, welche nötig wären, die derzeitig vorherrschende „tote Himmelsmechanik“ durch eine spirituelle „lebendige Himmelsorganik“ zu ersetzen. Rudolf Steiner bemerkt hierzu: “Die astronomische Wissenschaft ist ja diejenige, welche am ehesten Gelegenheit hat, wieder zurückgeführt zu werden in die Spiritualität. Das ist bei ihr am ehesten möglich.” (GA 124, S. 64)

Mathematische Kenntnisse oder Grundlagen werden – abgesehen von ein paar Begriffen wie Kreis oder Ellipse – kaum benötigt; die astronomischen Grundbegriffe werden anschaulich erklärt. Ein räumliches Vorstellungsvermögen ist sicher von Vorteil, aber wie bereits bei den vorhergehenden Mathematik-Seminaren werden viele GeoGebra-Dateien eine wertvolle Hilfe für die Vorstellung bzw. die Veranschaulichung leisten. Grundkenntnisse in Erkenntniswissenschaft und Anthroposophie sind hilfreich, aber nicht notwendig.

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