Sophia eine Geschichte

Steiner Akademie

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Anthroposophia

Eine Geschichte von Axel Burkart

Es war in jenen Tagen, als sie ihrem Bruder nachfolgen wollte. Sophia wollte auch auf die Erde kommen, um die Menschheit zu befruchten. „Pistis-Sophia“ nannte man sie in den göttlichen Sphären – „Glaube an die Weisheit“.  Ihr Bruder war bereits gekommen, war seinen kosmischen Gang angetreten und hat sein Erlöserwerk auf Erden vollendet. Nun war der Boden bereitet, dass die Menschen auch Sophia empfangen konnten. Die göttliche Weisheit konnte nun ihren Gang antreten. Aus den kosmischen Weiten näherte sie sich der Erde. Und weil sie nun von den Menschen empfangen werden sollte im Namen des Geistes der Wahrheit, der für die Menschen das ganz Neue bedeutete, wandelte sich auch ihr Name auf ihrem kosmischen Gang zur Erde. Sie wurde zur Anthropos-Sophia, das Auge der Weisheit, mit dem die Menschen auf die Welt blicken sollten. „Anthroposophia“ wurde sie nun in den geistlichen Welten der Menschen genannt, „Wissen um die Weisheit“, „Menschen-Weisheit“. Ihre Schwester Aletheia war bereits gekommen zusammen mit dem göttlichen Geist und war als die Möglichkeit zur Wahrheit, als „Wahrheit“ eingezogen in die Häupter der Menschen. Aus dem Kosmos konnte man ihre Lichtfunken erglänzen sehen überall da, wo ein Mensch das Licht der Wahrheit in sich entzündete.Ihr kosmischer Bruder, der Heiland, hatte den Boden dazu bereitet durch seinen Gang auf Golgatha und bot nun durch sein Dasein in der Erde Aletheia, der Göttin der Wahrheit, den fruchtbaren Boden.Nicht ein jeder Mensch freundete sich dauerhaft mit Aletheia an und so blieb viel Dunkelheit in den Häuptern der Menschen. Doch das Licht war entzündet und würde nie wieder die Erde verlassen, durch keine Zeitalter hindurch. Als Anthroposophia sich der Erde näherte, durchdrang ihr Glanz der kosmischen Weisheit das Menschengeschlecht. Möglich war das geworden, weil auch durch ihren kosmischen Diener Michael dieser Boden bereitet wurde. Der feurige Willensfürst der Menschheit war in die Seelenherzen der Menschen eingezogen und stellte ihnen seine Feuerkraft zur Verfügung. Für das Wirken der kosmischen Weisheit war es nötig, dass die Menschen mit den feurigen Händen ihrer Herzen, mit flammender Begeisterung, die Anthropo-Sophia ergriffen.Nun war es an den Menschen, das Licht der Aletheia und das Willens-Feuer des Michael auf dem Christus-Sonnen-Boden der Erde einzusetzen, die Anthropo-Sophia zu empfangen, ihr eine Heimat auf Erden zu geben. Es war an der Zeit für die Menschen, die Hochzeit mit Sophia zu vollziehen, so dass die göttlich-kosmische Weisheit ihre Heimat auf der Erde finden konnte, Wirklichkeit werden konnte, Wirksamkeit werden konnte. Die Zeit war gekommen, die große Bruderschaft der Menschheit durch ihr Wirken in den Herzens-Häuptern, zu entzünden.Und Anthropo-Sophia fand in jener ersten Hälfte des Zeitalters der sechsten Posaune, am Ende des großen Kampfes in den Engelsphären, viele Räume in die sie einziehen konnte. Denn der Meister und Prophet, der große Michaeldiener, hatte, in der beginnenden Zeit des kosmischen Michael, seinen Auftrag erfüllt – von Sophia in mächtigen Werken zu sprechen. Sophia benötigt, wie ihr kosmischer Bruder, einen seelischen-geistigen Raum und einen materiellen Raum, um einzuziehen. Dass der Geist die Materie ergreifen möge, um sie wieder zu veredeln, dazu war Anthroposophia gekommen, den Menschen in gewonnener Freiheit wieder hinaufzuführen, mit unendlich vielen Geistesschätzen, zurück in ihre geistige Heimat. In viele Herzens-Häupter konnte sie einziehen und auch in einige Herzens-Körper-Tempel, darunter der mächtige in den irdischen Bergen, den der Meister und Prophet selbst inspiriert hatte. Die Weisheit der Anthroposophia begann Fuß zu fassen in den irdischen Menschenräumen.Ihre Kraft und Macht ist die des Lebens. Ihre Lebendigkeit erfordert lebendige Räume.  Sobald aber die Räume der Menschen begannen, in einzelnen Menschen selbst und auch die irdischen Gebäude, sich im Geiste zu verfestigen, zu erstarren, musste sich Sophia wieder zurückziehen. Andere Geister zogen in diese Räume ein. Die Menschen gestatteten es, Geistern der anderen Sphären, welche die Bruderschaft der Menschheit verhindern wollen, sich ihre Räume der Macht zu erschaffen. Und so erlebten die Wesen in den Licht-Sphären, wie Anthroposophia einziehen konnte in die Geistesherzen der Menschen und die Geistesräume um doch wiederum hinausgedrängt wurde. Das Feuer und das Licht gingen in Teilen wieder verloren an vielen Stellen. Dunkelheit und Kälte zogen wieder ein. Trauer durchzog daraufhin die Sphärenwelt der Erde, Trauer durchzog die Geister der zehn Chöre.Doch ihr Weisheitsfeuer brennt weiterhin und ihr Weisheitslicht leuchtet weiterhin mit aller Kraft als die neue Weisheitssonne. Sie sucht immer wieder neue Räume in jedem einzelnen Brudergeist, der sich ihr öffnet und jedem körperlichen Raum der brüderlichen Begegnung. Und immer wieder öffnen sich nun, gerade in den Zeiten größter geistiger Not, neue Tore durch jene Menschen, die verstanden haben. Durch die Menschen, die ahnend und wissensbeginnend die selbst-tragende Kraft ihres Bruders und den feurigen Willen ihres Dieners ergreifend, Anthroposophia einladen, in ihren Raum einzuziehen.Es will werden!So sei es.